Mars (IV), der Rote Planet

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Mars-Opposition 2018 © NASA (Public Domain)

Mars ist der äußere Nachbarplanet der Erde, allerdings kommt er der Erde nicht so nahe wie die Venus. Mars ist kleiner als die Erde, dennoch ist er unserem Heimatplaneten in vieler Hinsicht sehr ähnlich.

Mars ist durchschnittlich 228 Millionen km von der Sonne entfernt. Seine Bahngeschwindigkeit beträgt 24 km pro Sekunde, er benötigt damit 687 Tage für einen Umlauf um die Sonne. Ein Jahr auf dem Mars dauert also fast doppelt so lange wie auf der Erde. Der Mars dreht sich fast genau so schnell um sich selbst wie die Erde, ein Tag auf dem Mars dauert 24 Stunden und 37 Minuten.

Mars hat eine sehr dünne Atmosphäre, der Luftdruck auf der Marsoberfläche beträgt weniger als ein Hundertstel des irdischen. Die Luft besteht aus Kohlendioxyd und Stickstoff, ist also nicht atembar. Es gibt Wolken aus Wasserdampf, aber es regnet nicht auf dem Mars, da Wasser bei dem niedrigen Luftdruck nicht im flüssigen Zustand existieren kann. Trotzdem wehen Winde, die zu heftigen, den ganzen Planeten umfassenden Stürmen werden können.

Es gibt keine Gewässer auf dem Mars, wie Meere, Seen und Flüsse, aber er hat große Polarkappen aus Eis, deren Größe sich im Rhythmus der Jahreszeiten ändert, und man hat Hinweise auf ausgedehnte Wasservorkommen unter der Oberfläche gefunden. Falls in Zukunft Menschen zum Mars fliegen sollten, wird das von großer Bedeutung sein.
Die Temperaturen auf dem Mars erreichen maximal 20 Grad am Äquator zur Mittagszeit. In der Nacht oder an den Polen fallen sie jedoch sofort auf bis zu -100 Grad.

Der Durchmesser des Mars beträgt 6794 km. Er hat nur etwa 15% des irdischen Volumens und etwa 1/3 der irdischen Schwerkraft. Die Oberfläche ist inzwischen recht gut bekannt, da sie in den letzten Jahren von zahlreichen Raumsonden umfassend kartographiert wurde. Es gibt ausgedehnte Tiefländer, zerklüftete Hochebenen voller Krater, riesige Vulkane und gigantische Schluchten. Der Olympus Mons ist mit 25.000 m der höchste Berg des gesamten Sonnensystems, und in den Valles Marineris könnte selbst der Grand Canyon völlig verschwinden.

Mars ist von der Erde aus zeitweise gut zu sehen, zeitweise aber auch gar nicht. Etwa alle 2 Jahre und 3 Monate kommt er in Opposition, d.h. Gegenüberstellung zur Sonne. Dann wird er zu einem auffälligen, rot leuchtenden Gestirn, das die ganze Nacht am Himmel steht und für einige Wochen sogar heller leuchtet als Jupiter. Zur Oppositionszeit kann man sogar mit bescheidenen Teleskopen von der Erde aus Details auf der Oberfläche erkennen, z.B. dunkle Flecken und die weißen Polkappen.

In der Mythologie der alten Römer, der Griechen und der Babylonier war Mars der Gott des Krieges. Die Griechen nannten ihn Ares, die Babylonier kannten ihn als Nergal. Bei den Römern begann das Jahres im März, weil in diesem Monat auf dem „Märzfeld“ außerhalb der Stadt die Truppen aufgestellt wurden und alle Feldzüge begannen. Der Name „März“ selbst ist vom lateinischen „Martius“ (Mars-Monat) abgeleitet.

Die rote Farbe des Mars hat die Menschen aller Kulturen immer an Blut und an Feuer denken lassen, und weil seine Helligkeit schwankt, sah man sein Auftauchen und Hellerwerden als böses Vorzeichen und fürchtete ihn.

Raumfahrtmissionen zum Mars

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