50 Jahre Mondlandung: Apollo 11

Der Flug von Apollo 11 im Juli 1969 war die erste Landung von Menschen auf dem Mond. Zum ersten Mal in der Geschichte betraten Menschen die Oberfläche eines anderen Himmelskörpers. Die 3 Astronauten Neil Armstrong (Kommandant), Edwin Aldrin (Pilot der Mondfähre) und Michael Collins (Pilot der Raumkapsel) flogen wie schon Apollo 8 und Apollo 10 vor ihnen zum Mond, doch diesmal setzten sie die Mondfähre endlich für eine echte Landung ein.

v.l.n.r.: Neil Armstrong, Michael Collins, Edwin Aldrin

Apollo 11 startete am 16. Juli 1969 um 13:32 UTC mit einer Saturn V vom Kennedy Space Center in Florida, USA aus. Wie alle Apollo-Missionen vor ihnen steuerten sie zunächst eine Erdumlaufbahn an. Nach knapp 2 Erdumkreisungen wurde die 3. Stufe der Saturn V nochmals gezündet und brachte Apollo 11 auf den Weg zum Mond. Wie schon Apollo 9 und 10 zuvor, dockte das Raumschiff an der noch in der Raketenstufe befestigten Mondfähre an und zog sie heraus.

Drei Tage später erreichte das Gespann aus Mondfähre und Raumschiff den Mond und wurde durch ein Bremsmanöver auf der Mondrückseite in eine Umlaufbahn um den Mond gebracht. 

Am 20. Juli 1969 stiegen Armstrong und Aldrin in die Mondfähre um und nahmen sie in Betrieb, während Collins in der Kommandokapsel zurückblieb. Als die Mondfähre einsatzbereit war, dockten Armstrong und Aldrin von der Kommandokapsel ab und zündeten das Abstiegstriebwerk der Mondfähre, der sie den Namen „Eagle“ (Adler) gegeben hatten. Wie bei Apollo 10 brachten sie die Fähre zunächst auf eine niedrigere Umlaufbahn, deren tiefster Punkt nur noch 15 km über der Mondoberfläche lag. Bis zu diesem Punkt hätten sie die Landung im Notfall abbrechen und einfach wieder zum Apollo-Raumschiff zurückkehren können. 

Von da an lenkte Armstrong die Mondfähre manuell und steuerte das vorgesehene Landegebiet im Mare Tranquillitatis (Meer der Ruhe) an, einem der großen „Mondmeere“ auf der Mondvorderseite. Die Astronauten hatten mit technischen Problemen zu kämpfen, weil der Steuerungscomputer der „Eagle“ überlastet war. Außerdem stellte sich kurz vor der Landung heraus, dass die vorgesehene Landestelle mit Geröll bedeckt war. Armstrong steuerte die Fähre daraufhin zu einer besser geeigneten ebenen Landestelle 500m weiter, obwohl der Treibstoff bereits zur Neige ging. Am 20 Juli 1969 um 20:17:40h UTC setzte die „Eagle“ weich auf der Oberfläche des Mondes auf. Als das Triebwerk stoppte, waren nur noch Treibstoffreserven für 20 Sekunden vorhanden. 

Um 20:17:58h meldete sich Armstrong bei der Bodenkontrolle in Houston mit den Worten:

„Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed.“
Houston, hier die Tranquility-Station. Der Adler ist gelandet.

Von da an benutzten die Astronauten und die Bodenkontrolle das Rufzeichen „Tranquility Base“ für die im Meer der Ruhe stehende Mondfähre. 

Fünf Stunden lang bereiteten sich die Astronauten danach auf den Ausstieg aus der Mondfähre vor. Eine ursprünglich vorgesehene Schlafpause wurde gestrichen, weil die Astronauten erklärten, nicht schlafen zu können. Statt dessen programmierten sie zunächst den Bordcomputer für einen eventuell nötigen, schnellen Rückstart. Dann fotografierten sie eine Zeitlang die umgebende Mondoberfläche durch die Fenster der Mondfähre. Schließlich halfen sie sich gegenseitig, ihre Raumanzüge anzulegen und die schweren Atem- und Klimageräte auf den Rücken zu schnallen. Dann wurde die Luft aus der Kabine der Mondfähre abgelassen und die Außenluke geöffnet. 

Als erster kletterte Armstrong die kurze Leiter an einem der Landebeine hinunter. Am 21. Juli 1969 um 2:56:20h (nach UTC, in den USA war es wegen der Zeitverschiebung noch der 20. Juli) betrat Armstrong mit dem linken Fuß zuerst die Mondoberfläche und sprach die berühmt gewordenen Worte: 

“That’s one small step for a man, one giant leap for mankind!”
„Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“

Kurz danach stieg auch Aldrin aus und folgte Armstrong auf die Mondoberfläche. Er sprang mit beiden Füßen zugleich von der Leiter auf den Mondboden. 

Die beiden Astronauten hielten sich 2 Stunden und 30 Minuten außerhalb der Mondfähre auf der Mondoberfläche auf. Sie nahmen zunächst eine Fernsehkamera in Betrieb und stellten eine amerikanische Flagge auf. Dann nahmen sie Bodenproben von mehreren Stellen in der Nähe der Mondfähre und fertigten eine große Zahl von Fotos an. Sie gewöhnten sich schnell an die niedrige Mondschwerkraft und probierten verschiedene Fortbewegungsarten aus, z.B. lange Sprungschritte oder beidbeiniges Hüpfen wie ein Känguruh. Sie erhielten auch einen Anruf des damaligen US-Präsidenten Nixon, der ihnen zu ihrem Erfolg gratulierte. 

Mehrere wissenschaftliche Geräte wurden aufgebaut und in Betrieb genommen, darunter ein Mondbeben-Messgerät und ein Tripel-Reflektor, der alle einfallenden Lichtstrahlen in dieselbe Richtung zurückwirft, aus der er gekommen ist. Dieser Spiegel wird auch heute noch benutzt, um mit Laserstrahlen die Entfernung zum Mond zentimetergenau zu bestimmen. 

Da die Astronauten sich mit der Vielzahl zu erledigender Tätigkeiten zu überanstrengen drohten, wurde ihr Aufenthalt auf der Mondoberfläche um 15 Minuten verlängert, so dass sie etwas geruhsamer vorgehen konnten. Insgesamt sammelten sie 21,5 kg Bodenproben ein.

Aldrin kletterte schließlich als erster in die Mondfähre zurück. Armstrong reichte ihm die Bodenproben hinauf, dann stieg er selbst wieder die Leiter hinauf. Die Astronauten verbanden ihre Raumanzüge mit dem Lebenserhaltungssystem der Mondfähre. Um Gewicht für den Wiederaufstieg zu sparen, ließen sie die Atemgeräte, die sie auf dem Mond benutzt hatten, und einige andere nicht mehr benötigten Ausrüstungsgegenstände auf dem Mond zurück. Danach wurde die Luke geschlossen, die Astronauten legten ihre Raumanzüge ab und begannen dann eine mehrstündige Ruhepause. 

Nach 7 Stunden Schlaf und insgesamt 21 1/2 Stunden auf dem Mond, um 17:54h UTC, zündeten Armstrong und Aldrin das Triebwerk der Wiederaufstiegsstufe der Mondfähre und starteten von der Mondoberfläche zurück in die Umlaufbahn um den Erdtrabanten. Nach 4 Stunden Flug, um 21:35h, erreichten sie das Apollo-Raumschiff mit Michael Collins an Bord, dockten an und kehrten in die Kommandokapsel zurück. Die Wiederaufstiegsstufe der Mondfähre wurde abgestoßen und verblieb danach noch mehrere Monate im Mondorbit, bis sie auf den Mond stürzte.

Wie bei Apollo 8 und 10 wurde dann, wieder auf der Rückseite des Mondes, das Haupttriebwerk des Apollo-Raumschiffs gezündet, um Apollo 11 auf Kurs zurück zur Erde zu bringen. 

Der Rückflug zur Erde dauerte 3 Tage. Die Astronauten verbrachten die Zeit unter anderem mit Live-Fernsehsendungen aus dem Raumschiff.

Am 24. Jul 1969 um 16:50:53 UTC wasserte Apollo 11 im Pazifik. Taucher und Hubschrauber vom Flugzeugträger USS Hornet bargen die Kapsel und die Astronauten. Zu dieser Zeit fürchtete man, dass es auf dem Mond Krankheitserreger geben könnte, die eventuell den Menschen und dem Leben auf der Erde gefährlich werden würden. Deshalb wurden die Astronauten sofort nach der Landung in einen luftdicht abgeschlossenen Quarantäne-Container untergebracht, den sie erst nach 17 Tagen verlassen durften, nachdem keinerlei Anzeichen einer Krankheit festgestellt werden konnten. 

Bei ihrer Rückkehr in die USA wurden die 3 Astronauten enthusiastisch gefeiert. Sie wurden von Präsident Nixon im Weißen Haus empfangen, erhielten die Freiheitsmedaille und sprachen vor dem versammelten US-Kongress. In New York wurden sie mit einer Konfettiparade geehrt, bevor sie auf eine 38-tägige Rundreise um die Welt gingen, auf der sie von etlichen Staats- und Regierungschefs offiziell empfangen wurden.  

Apollo 11 im National Air and Space Museum

Die Kommandokapsel „Columbia“ wurde durch die gesamten USA transportiert und in jeweiligen Hauptstädten aller Bundesstaaten öffentlich ausgestellt. Ab 1971 wurde sie im National Air and Space Museum in Washington D.C. ausgestellt, seit 2017 befindet sie sich im Steven F. Udvar-Hazy Center in Virginia. 2018 und 2019 soll sie wieder in mehreren US-Städten ausgestellt werden.

Die Abstiegsstufe der Mondfähre „Eagle“ befindet sich immer noch an der Landestelle auf dem Mond und wurde dort 2009 vom Mondsatelliten Lunar Reconaissance Orbiter fotografiert. Die Aufstiegsstufe ist auf dem Mond abgestürzt, die 3. Stufe der Saturn V befindet sich noch immer in einem Orbit um die Sonne. Alle anderen Teile von Apollo 11 sind in der Erdatmosphäre verglüht.