Pluto (IX), der „Planet mit Herz“

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Pluto © NASA, Aufnahme New Horizons

Pluto ist in vieler Beziehung außergewöhnlich. Da er sehr klein und sehr weit entfernt ist, wurde er erst 1930 aufgefunden. Bis 2006 galt er als 9. Planet des Sonnensystems. 2006 jedoch wurde ihm der Planetenstatus aberkannt, da mittlerweile am äußeren Rand des Sonnensystems sehr viele weitere Himmelskörper ähnlicher Größe entdeckt wurden, die man dann ebenfalls als Planeten betrachten müsste.

Pluto ist fast 6 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Er bewegt sich mit „nur“ 4,7 km pro Sekunde, das sind allerdings immer noch 15.000 km/h. Er braucht damit 248 Jahre für einen einzigen Umlauf um die Sonne. Seit seiner Entdeckung 1930 hat er heute (2021) also erst etwas mehr als ein Drittel eines Umlaufs zurückgelegt.
Pluto hat eine feste Oberfläche aus Eis und aus gefrorenem Methan.

Pluto ist so klein (sein Durchmesser beträgt 2300 km, das ist weniger als der des Erdmondes), dass man ihn von der Erde aus nur in Riesenteleskopen sehen kann. Selbst dann ist kaum etwas zu erkennen. Bis 2014 war daher kaum bekannt, wie seine Oberfläche im Detail aussieht. Im Juli 2014 jedoch passierte die amerikanische Raumsonde „New Horizons“ den Planeten und fertigte eine Flut von detaillierten Aufnahmen der Oberfläche an. Unser Wissen über Pluto hat sich dadurch enorm vergrößert, nachdem jahrzehntelang so gut wie nichts über ihn bekannt war.
Die Oberfläche von Pluto ist sehr vielgestaltig, es gibt Berge aus Eis, Gletscher und Tiefebenen, allerdings nur wenige Einschlagkrater. Besonders auffällig ist eine herzförmige Tiefebene, die dem Pluto den Beinamen „Planet mit Herz“ eingetragen hat.

Pluto hat eine extrem dünne Atmosphäre, hauptsächlich besteht sie aus Stickstoff. Die Temperatur auf seiner Oberfläche beträgt –220 Grad.

Pluto hat insgesamt 5 Monde, soweit bisher bekannt. Einer davon, Charon, nimmt eine Sonderstellung ein. Er ist etwa halb so groß wie Pluto selbst, damit ist er verhältnismäßig betrachtet der größte Mond des Sonnensystems. Charon wendet wie unser Mond und die meisten anderen Monde im Sonnensystem seinem Planeten immer dieselbe Seite zu, außergewöhnlich ist aber, dass umgekehrt auch Pluto seinem größten Mond immer dieselbe Seite zeigt. Pluto und Charon befinden sich in doppelt gebundener Rotation. Das bedeutet, dass eine Umdrehung von Pluto, eine Umdrehung von Charon und ein Umlauf von Charon um Pluto genau gleich lang dauern, nämlich 6 Tage, 9 Stunden und 18 Minuten. Weil Charon so groß ist, wurde er bereits 1978 von der Erde aus entdeckt.

Die anderen 4 Monde von Pluto sind winzig, sie wurden erst im 21. Jahrhundert mit großen Teleskopen gefunden, insbesondere dem Hubble-Weltraumteleskop.

In der römischen Mythologie ist Pluto, griechisch Hades, der Gott der Toten und der Unterwelt. Er herrscht im Tartaros, der Unterwelt, in ewiger Finsternis über die Schatten der Verstorbenen. Charon war der Fährmann, der die Verstorbenen über den Fluß Styx brachte, der die Welt der Lebenden von der der Toten trennt.

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