Beobachtungsbericht: Spontan Spechteln

Eigentlich hatte mich Thomas am Samstag, den 14.4 zum Beobachten eingeladen. Da die Bewölkung dies zunächst verhinderte, sahen wir uns die Schulteleskope an, die ich mitgebracht hatte, und er erklärte mir ihre Bedienung. Dann unterhielten wir uns über den Lehrplan Astrophysik am Gymnasium, sinnvolle Inhalte von Lehrerfortbildungen in der Sternwarte und mögliche Seminararbeitsthemen für Schüler im Bereich Astronomie.

Gegen 23.30 Uhr war der Himmel überraschenderweise wieder klar, so dass wir doch noch auf unsere Kosten kamen: Mit dem 25-Zoll-Dobson konnten wir zahlreiche Sternhaufen und Galaxien beobachten. Beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des Teleskops und von der Schnelligkeit, mit der Thomas auch die schwächsten Galaxien einstellte, konnte ich zahlreiche Objekte zum ersten Mal oder zumindest in nicht gekannter Deutlichkeit sehen.

Dass M 13 ein wunderbarer Kugelsternhaufen ist, war mir bekannt, aber den unmittelbaren Vergleich mit ähnlichen Objekten (M 92/3/5) fand ich besonders interessant. Unter den vielen Galaxien, die wir zwischen Jagdhunden und Jungfrau bewundern konnten, blieben vor allem die feine Struktur der Strudelgalaxie, das dunkle Auge der Black-Eye-Galaxie, die zerbrechliche Gestalt von NGC 4565 und der wulstige Aufbau der Sombrero-Galaxie in Erinnerung – nicht zu vergessen die faszinierende Aneinanderreihung von Galaxien im Virgo-Haufen. Als es schon ca. 2 Uhr war, durfte ich noch den bekannten Ringnebel in beeindruckender Helligkeit und schließlich den schon recht hoch stehenden Jupiter mit seinen deutlichen Wolkenbändern bestaunen.

 

 

 

 

 

 

Der Abend hat mich wieder mal darin bestätigt, dass mein neues Hobby eine große Bereicherung ist und man bei Astronomie im Chiemgau von erfahrenen und hilfsbereiten Leuten sehr viel lernen kann. Was könnte es an einem Samstagabend schließlich Schöneres geben als in die Sterne zu schauen?

Ein Bericht von: Stefan Christlmeier